Wie schon im letzten Post angekündigt, dreht es sich im März bei den Teilnehmern der Eltern-Kind-Blogparade um das Thema "Namen".
"Nomen est omen" sagen die einen, "Namen sind Schall und Rauch" die anderen.
Ich behaupte mal, jeder (oder zumindest jedes Mädchen) hat schon in jungen Jahren ganz klare Favoriten, wie denn die eigene Tochter später heißen soll. Dass es auch ein Junge werden könnte, stand bei mir gar nicht zur Debatte, Puppen waren ja damals schließlich auch so gut wie ausschließlich weiblich. Wenn man mitten in der Pubertät irgendwann vom Arzt als "gebärfähig" eingestuft wird, weil die körperlichen Voraussetzungen zum Kinderkriegen gegeben sind, muss man einfach wissen, wie die eigenen Kinder mal heißen sollen, das ist bestimmt auf irgendeinem der weiblichen Gene verankert. Könnt ihr das bestätigen? Klar, es ändert sich noch 100x. Und wenn man dann wirklich schwanger ist, ändert es sich innerhalb von 9 Monaten erneute 100x, mindestens...
Wenn Fiona Puppen, Barbies, Kuscheltiere o.ä. mit Namen versieht, dann heißen sie entweder auch "Fiona" oder schlicht und ergreifend "Hasi", "Esel" oder "Hund". Mache ich dann mal einen kreativeren Vorschlag, wird er in 50% der Fälle sogar tatsächlich angenommen, so heißt die große pinke Hello-Kitty, die es zur Pyjamaparty bei Build-A-Bear vor einer Weile umsonst gegeben hat, "Flora" und das kleine Schaf, für das ich ursprünglich "Lämmi" vorgeschlagen hatte, ist mit seinem aktuellen, klebrigen Namen "Leimi" wenigstens ein bisschen individuell. Ich bin gespannt, wann bei ihr die "Ich-gebe-allem-einen-echten-Namen"-Phase anfängt. Aber zurück zu mir...
Mit 15 habe ich liebend gerne in den vielen Namensbüchern meiner älteren Schwester geblättert und mit ihr gemeinsam Vornamen gelesen, sie laut ausgesprochen und auf Wohlklang untersucht. Wie die Favoriten zu der Zeit waren, weiß ich heute nicht mehr, aber ich hatte ganz sicher welche.
Als ich dann schwanger war und wir noch nicht wussten, was es wird, bin ich erst mal von einem Mädchen ausgegangen (s.o.) und habe einen Namen in den Raum geworfen. Stephan fand ihn sofort gut, aber ich wollte nicht in der 8.Woche schon fertig sein mit der Namenswahl. Da hat man sich so viele Jahre drauf gefreut und dann soll's innerhalb von Minuten in Sack und Tüten sein? Nix da. Es wurden also Bücher gewälzt, Ideen gefunden und verworfen und Milliarden Blätter beschrieben, weil der Name nicht nur schön klingen, sondern auch noch geschrieben gut aussehen sollte. Als Lehrerin (und Kind einer Lehrerin + Frau eines Lehrers) gestaltet sich das Favoritenfinden mitunter etwas schwierig, denn einer von uns hatte ziemlich sicher irgendwann mal einen Schüler mit dem Namen, der entweder ein Störenfried oder nicht der Hellste gewesen ist... Nach langen Monaten des Suchens stand er wieder im Raum: einer der allerersten Vorschläge. Prinzessin Fiona.
Grundsätzlich finde ich den Klang englischer Namen besonders schön, wäre selbst aber mit der Vergabe hierzulande vorsichtig. In Verbindung mit sehr deutschen Nachnamen könnten sie unter Umständen ein bisschen albern klingen, wie zwei Puzzleteile die nicht aneinander passen, aber mit roher Gewalt dann doch zusammenbleiben: Gregory-Jayden Schmidt und Shakira-Chantale Meier. Autsch. Ihr lacht? In ähnlicher Form alles schon vorgekommen. Das Argument, dass englische oder generell ausländische Namen so viel weicher im Klang sind, kann ich bestätigen, allerdings nützt das leider nicht viel, wenn nur die Eltern eine formschöne, weiche "Sharon" aussprechen können und das restliche Deutschland inklusive Erzieher, Lehrer, Bekannte und Großeltern stümperhaft "Schärrenn" draus macht. Wenn bei der Kinderärztin im Wartezimmer deutscher als deutsch "Schoohn-Teiler" durch die Lautsprecher knarzt, muss ich doch immer ein bisschen grinsen. Es kursiert im www dazu eine Statusnachricht von Twitter: "Kindergartenkind behauptet, es heiße "Pirschelbär" - Anruf bei den Eltern ergibt: der Junge heißt Pierre-Gilbert..."
[An dieser Stelle: Geschmäcker sind verschieden! Ich schildere hier nur meine durchaus subjektiven Erfahrungen.]
Es sollte bei uns also ein Name sein, der gut klingt, schön aussieht und einfach zu sprechen und zu schreiben ist, um jegliche Schwierigkeiten im späteren Leben zu vermeiden. Wir hatten uns darauf geeinigt, den Namen vor der Geburt nicht zu verraten, damit er uns nicht madig gemacht wird von einem, der mal jemanden kannte, der ... usw. Meine Mama war sehr neugierig, weswegen ich beschloss, ihr lediglich die Herkunft des Namens zu nennen (keltisch). Ein paar Tage später brachte sie drei Vermutungen, von denen eine tatsächlich "Fiona" gewesen ist. Mein Mann glaubt mir wohl bis heute nicht, dass ich wirklich dicht gehalten habe... Der Bezug zum Film "SHREK", bei dem die Prinzessin und Herzdame des grünen Ogers diesen Namen trägt, wird gar nicht so oft hergestellt, wie ich vermutet hatte. Stören tut mich der Vergleich übrigens nicht, denn die Inspiration kam mit Sicherheit aus dem Königreich "Far, Far Away" ;)(Habe ich schon mal erwähnt, dass ich - als mein Mann und ich uns kennenlernten - eine stattliche DVD-Sammlung von sagenhaften 3 Silberscheiben besessen habe? "Lilo & Stitch", "Ice Age" und eben "Shrek" *hust* bin nicht so der Filmgucker)
An den jährlich aktualisierten Top-Listen der beliebtesten Namen scheiden sich ja auch die (Eltern-)Geister. Die einen wählen bewusst einen der oberen Vornamen, weil gerade die zur der jeweiligen Zeit modern sind und die anderen studieren diese Listen, um garantiert zu vermeiden, dass sich auf dem Spielplatz 5 Kinder angesprochen fühlen, wenn man sein eigenes ruft. Ich finde solche Statistiken ungemein interessant, sagen sie doch sehr viel über die jeweilige Zeit aus. 2012 hießen die meisten Mädchen Mia, Emma und Hannah. Die zeitlosen Evergreens Marie/Maria und Anna landeten dagegen "nur" auf den Plätzen 10 und 6. Bei den Jungs führten Ben, Luca und Paul die Hitliste an und haben Leon und Maximilian die vorderen Plätze aus den Vorjahren streitig gemacht.
Als ich geboren wurde, 1987, hieß man z.B. Julia, Sandra und Stefanie oder Christian, Florian und Benjamin. Ich kann das absolut bestätigen, ist mir doch von jedem Namen mindestens ein Exemplar in meiner Schullaufbahn begegnet. Vivien war damals nicht sehr häufig, kommt aber jetzt momentan öfter vor.
Der Jahrgang meiner Schwester (1976) ist meinem noch relativ ähnlich, was die Vornamen angeht, allerdings gehören Anke, Yvonne und Silke für mein Empfinden tendenziell doch ein bisschen mehr in die 70er. Interessant wird es dann in den 50er Jahren mit Wolfgang und Brigitte und in den 30ern mit Ursula und Horst. Was damals der letzte (neumodische) Schrei war, ist heute mitunter völlig altbacken und nicht mehr zeitgemäß, obwohl die Tendenz ein Stück weit zurück zu den alten Namen zu gehen scheint. In meinen Kursen für die Kleinsten habe ich nicht selten auch Friedas, Elsas, Leopolds und Käthes, die gerade mal knapp 3 Jahre alt sind. Geschmäcker sind ja glücklicherweise verschieden und so findet mit Sicherheit jeder für sein ganz besonderes, einmaliges und wunderschönes Baby auch den wunderschönsten und persönlich passendsten Namen.
Ich bin jedenfalls schon jetzt auf die Zeit gespannt, in der Opa Ben und Oma Mia mit ihren Enkeln unterwegs sind. Vielleicht ruft es dann über den Spielplatz
"Karl, Wilhelm, Gertrud, Erna - Essen ist fertig!". Wer weiß das schon ;)
"Nomen est omen" sagen die einen, "Namen sind Schall und Rauch" die anderen.
Ich behaupte mal, jeder (oder zumindest jedes Mädchen) hat schon in jungen Jahren ganz klare Favoriten, wie denn die eigene Tochter später heißen soll. Dass es auch ein Junge werden könnte, stand bei mir gar nicht zur Debatte, Puppen waren ja damals schließlich auch so gut wie ausschließlich weiblich. Wenn man mitten in der Pubertät irgendwann vom Arzt als "gebärfähig" eingestuft wird, weil die körperlichen Voraussetzungen zum Kinderkriegen gegeben sind, muss man einfach wissen, wie die eigenen Kinder mal heißen sollen, das ist bestimmt auf irgendeinem der weiblichen Gene verankert. Könnt ihr das bestätigen? Klar, es ändert sich noch 100x. Und wenn man dann wirklich schwanger ist, ändert es sich innerhalb von 9 Monaten erneute 100x, mindestens...
Wenn Fiona Puppen, Barbies, Kuscheltiere o.ä. mit Namen versieht, dann heißen sie entweder auch "Fiona" oder schlicht und ergreifend "Hasi", "Esel" oder "Hund". Mache ich dann mal einen kreativeren Vorschlag, wird er in 50% der Fälle sogar tatsächlich angenommen, so heißt die große pinke Hello-Kitty, die es zur Pyjamaparty bei Build-A-Bear vor einer Weile umsonst gegeben hat, "Flora" und das kleine Schaf, für das ich ursprünglich "Lämmi" vorgeschlagen hatte, ist mit seinem aktuellen, klebrigen Namen "Leimi" wenigstens ein bisschen individuell. Ich bin gespannt, wann bei ihr die "Ich-gebe-allem-einen-echten-Namen"-Phase anfängt. Aber zurück zu mir...
Mit 15 habe ich liebend gerne in den vielen Namensbüchern meiner älteren Schwester geblättert und mit ihr gemeinsam Vornamen gelesen, sie laut ausgesprochen und auf Wohlklang untersucht. Wie die Favoriten zu der Zeit waren, weiß ich heute nicht mehr, aber ich hatte ganz sicher welche.
Als ich dann schwanger war und wir noch nicht wussten, was es wird, bin ich erst mal von einem Mädchen ausgegangen (s.o.) und habe einen Namen in den Raum geworfen. Stephan fand ihn sofort gut, aber ich wollte nicht in der 8.Woche schon fertig sein mit der Namenswahl. Da hat man sich so viele Jahre drauf gefreut und dann soll's innerhalb von Minuten in Sack und Tüten sein? Nix da. Es wurden also Bücher gewälzt, Ideen gefunden und verworfen und Milliarden Blätter beschrieben, weil der Name nicht nur schön klingen, sondern auch noch geschrieben gut aussehen sollte. Als Lehrerin (und Kind einer Lehrerin + Frau eines Lehrers) gestaltet sich das Favoritenfinden mitunter etwas schwierig, denn einer von uns hatte ziemlich sicher irgendwann mal einen Schüler mit dem Namen, der entweder ein Störenfried oder nicht der Hellste gewesen ist... Nach langen Monaten des Suchens stand er wieder im Raum: einer der allerersten Vorschläge. Prinzessin Fiona.
Grundsätzlich finde ich den Klang englischer Namen besonders schön, wäre selbst aber mit der Vergabe hierzulande vorsichtig. In Verbindung mit sehr deutschen Nachnamen könnten sie unter Umständen ein bisschen albern klingen, wie zwei Puzzleteile die nicht aneinander passen, aber mit roher Gewalt dann doch zusammenbleiben: Gregory-Jayden Schmidt und Shakira-Chantale Meier. Autsch. Ihr lacht? In ähnlicher Form alles schon vorgekommen. Das Argument, dass englische oder generell ausländische Namen so viel weicher im Klang sind, kann ich bestätigen, allerdings nützt das leider nicht viel, wenn nur die Eltern eine formschöne, weiche "Sharon" aussprechen können und das restliche Deutschland inklusive Erzieher, Lehrer, Bekannte und Großeltern stümperhaft "Schärrenn" draus macht. Wenn bei der Kinderärztin im Wartezimmer deutscher als deutsch "Schoohn-Teiler" durch die Lautsprecher knarzt, muss ich doch immer ein bisschen grinsen. Es kursiert im www dazu eine Statusnachricht von Twitter: "Kindergartenkind behauptet, es heiße "Pirschelbär" - Anruf bei den Eltern ergibt: der Junge heißt Pierre-Gilbert..."
[An dieser Stelle: Geschmäcker sind verschieden! Ich schildere hier nur meine durchaus subjektiven Erfahrungen.]
Es sollte bei uns also ein Name sein, der gut klingt, schön aussieht und einfach zu sprechen und zu schreiben ist, um jegliche Schwierigkeiten im späteren Leben zu vermeiden. Wir hatten uns darauf geeinigt, den Namen vor der Geburt nicht zu verraten, damit er uns nicht madig gemacht wird von einem, der mal jemanden kannte, der ... usw. Meine Mama war sehr neugierig, weswegen ich beschloss, ihr lediglich die Herkunft des Namens zu nennen (keltisch). Ein paar Tage später brachte sie drei Vermutungen, von denen eine tatsächlich "Fiona" gewesen ist. Mein Mann glaubt mir wohl bis heute nicht, dass ich wirklich dicht gehalten habe... Der Bezug zum Film "SHREK", bei dem die Prinzessin und Herzdame des grünen Ogers diesen Namen trägt, wird gar nicht so oft hergestellt, wie ich vermutet hatte. Stören tut mich der Vergleich übrigens nicht, denn die Inspiration kam mit Sicherheit aus dem Königreich "Far, Far Away" ;)
An den jährlich aktualisierten Top-Listen der beliebtesten Namen scheiden sich ja auch die (Eltern-)Geister. Die einen wählen bewusst einen der oberen Vornamen, weil gerade die zur der jeweiligen Zeit modern sind und die anderen studieren diese Listen, um garantiert zu vermeiden, dass sich auf dem Spielplatz 5 Kinder angesprochen fühlen, wenn man sein eigenes ruft. Ich finde solche Statistiken ungemein interessant, sagen sie doch sehr viel über die jeweilige Zeit aus. 2012 hießen die meisten Mädchen Mia, Emma und Hannah. Die zeitlosen Evergreens Marie/Maria und Anna landeten dagegen "nur" auf den Plätzen 10 und 6. Bei den Jungs führten Ben, Luca und Paul die Hitliste an und haben Leon und Maximilian die vorderen Plätze aus den Vorjahren streitig gemacht.
Als ich geboren wurde, 1987, hieß man z.B. Julia, Sandra und Stefanie oder Christian, Florian und Benjamin. Ich kann das absolut bestätigen, ist mir doch von jedem Namen mindestens ein Exemplar in meiner Schullaufbahn begegnet. Vivien war damals nicht sehr häufig, kommt aber jetzt momentan öfter vor.
Der Jahrgang meiner Schwester (1976) ist meinem noch relativ ähnlich, was die Vornamen angeht, allerdings gehören Anke, Yvonne und Silke für mein Empfinden tendenziell doch ein bisschen mehr in die 70er. Interessant wird es dann in den 50er Jahren mit Wolfgang und Brigitte und in den 30ern mit Ursula und Horst. Was damals der letzte (neumodische) Schrei war, ist heute mitunter völlig altbacken und nicht mehr zeitgemäß, obwohl die Tendenz ein Stück weit zurück zu den alten Namen zu gehen scheint. In meinen Kursen für die Kleinsten habe ich nicht selten auch Friedas, Elsas, Leopolds und Käthes, die gerade mal knapp 3 Jahre alt sind. Geschmäcker sind ja glücklicherweise verschieden und so findet mit Sicherheit jeder für sein ganz besonderes, einmaliges und wunderschönes Baby auch den wunderschönsten und persönlich passendsten Namen.
Ich bin jedenfalls schon jetzt auf die Zeit gespannt, in der Opa Ben und Oma Mia mit ihren Enkeln unterwegs sind. Vielleicht ruft es dann über den Spielplatz
"Karl, Wilhelm, Gertrud, Erna - Essen ist fertig!". Wer weiß das schon ;)